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 Die Schallplattenwaschmaschine Okki Nokki - Ein Erfahrungsbericht

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christian72
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christian72

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Die Schallplattenwaschmaschine Okki Nokki - Ein Erfahrungsbericht Empty
BeitragThema: Die Schallplattenwaschmaschine Okki Nokki - Ein Erfahrungsbericht   Die Schallplattenwaschmaschine Okki Nokki - Ein Erfahrungsbericht Icon_minitimeSa 26 Okt 2013, 09:35

Hallo Vinyl-Liebhaber,

ich möchte Euch heute meine ersten Erfahrungen mit der Schallplattenwaschmaschine von Okki Nokki vorstellen:

Die Vorgeschichte:
Ich sammle seit gut 30 Jahren Schallplatten. Vorrangig von Elvis Presley, aber auch viele andere Interpreten.
Anfangs der 80er war es nun mal das normale Medium, um Musik zu hören.
Somit waren Schallplatten in erster Linie Gebrauchsgegenstand.
Mit dem Aufkommen der CD  jedoch blieben die LPs immer mehr verschont und letztendlich wurden später die Schallplatten
hauptsächlich mit Focus auf das Sammeln gekauft, neue sowie alte, z.B. vom Flohmarkt oder in den letzten Jahren natürlich übers Internet.
Gerade diese Schallplatten weisen doch öfters „Gebrauchsspuren“ wie Staub und Fingerabdrücke auf.

Jetzt wo ich mich wieder intensiver mit dem Vinyl beschäftige, fiel mir auf,
dass viele LPs am Ende doch nicht mehr so sauber waren, wie ich es mir immer eingebildet hatte.
Nicht nur optisch, sondern auch akustisch macht sich das durch Rauschen und Knistern bemerkbar.
Ich habe meine Schallplatten zwar schon immer pfleglich behandelt (auch als 12 Jähriger),
aber die Jahre gehen dennoch nicht spurlos an den Platten vorbei.

So machte ich in den letzten Monaten Erfahrungen mit der sehr einfachen Schallplattenwaschmaschine „Knosti-Disco-Antistat“.
Für gelegentliches Reinigen nicht ganz so verschmutzter Schallplatten ist die Knosti keine schlechte (weil günstige) Anschaffung.
Allerdings trafen der Reinigungseffekt sowie die Optik am Ende nicht ganz meine Erwartungen an eine gewaschene Schallplatte.
Es verblieb auf einigen Bereichen der Schallplatte immer so ein grauer Schleier (ja, auch mit neuer Flüssigkeit).
Und der lange Trocknungsprozess (selbst wenn man mit einem Fön mit Kaltstufe nachhilft) führt dazu,
dass sich schon wieder neuer Staub auf den Platten sammeln kann.

Daher sollte eine „richtige“ Schallplattenwaschmaschine (SWM) her.
Nach wochenlangem Lesen diverser Erfahrungsberichte, Tests und Vergleiche im Internet hatte ich mich für die Okki Nokki entschieden.
Zum einen war es der finanzielle Aspekt (überspitzt gesagt: ich wollte nicht mehr für die Schallplattenwaschmaschine ausgeben,
als meine Platten wert sind.Das Verhältnis „Wert der Schallplatten zum Kaufpreis einer SWM“ sollte schon berücksichtigt werden),
zum anderen die überwiegend positiven Erfahrungsberichte.
Als ich dann zufällig eine Okki Nokki bei einem Schallplattenhändler in Stralsund live erleben durfte, war das Urteil eigentlich auch schon gefällt.

Der Preis beträgt bei fast allen Anbietern in Deutschland 399,00€.
Hinzu kommen nochmals 49-59€ für die Acryl-Abdeckhaube, die man als Extra gesondert bestellen kann.
Kein Muss, macht die Sache aber komplett.

Ein Problem gab es im Oktober 2013 allerdings: Kein Händler hatte die Okki Nokki vorrätig.
Die Lieferzeit wurde mit ca. 6-8 Wochen angegeben.
Ein Anruf bei Fa.Wittmann (Vertrieb in Deutschland) bestätigte diese Aussage.

Ich wollte aber nicht warten, da ich den Herbst für die erste große Wasch-Aktion bereits nutzen wollte und recherchierte weiter.
Letztendlich konnte ich doch noch einen Hifi-Händler in Berlin-Falkensee ausfindig machen, der die Okki Nokki auf Lager hatte.
Nichts wie hin und das Ding gekauft.

Nun zu den Fakten:
Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass das aktuelle Modell (MK IV) seit einiger Zeit in China gebaut wird.
Die Qualität soll gegenüber den Geräten, die zuvor in Deutschland hergestellt wurden, merklich besser sein.
Man mag´s kaum glauben. Und nachweisen kann ich das nicht.

Die Okki Nokki kam in der Original Verpackung daher, die einen ordentlichen Eindruck macht.

Die Schallplattenwaschmaschine Okki Nokki - Ein Erfahrungsbericht P1180123e3a2k
Die Schallplattenwaschmaschine Okki Nokki - Ein Erfahrungsbericht P1180121n1xd1
Die Schallplattenwaschmaschine Okki Nokki - Ein Erfahrungsbericht P1180125gblim

Ich habe mir die Maschine in weiß gekauft, es gibt sie aber auch in schwarz.

Zur Okki Nokki werden folgende Gegenstände mitgeliefert:
•Stromkabel
•Feststellschraube (um die Schallplatte zu fixieren)
•Absaugrohr für LPs (Optional erhält man auch für ca. 45€ ein 7inch bzw. 10inch Rohr)
•Bürste
•Reinigungskonzentrat (welches man mit 1l destilliertem Wasser mischen muss)
•Bedienungsanleitung

Die Schallplattenwaschmaschine Okki Nokki - Ein Erfahrungsbericht P1180128nqzs8

Meine Okki Nokki macht von außen einen qualitativ sehr hochwertigen Eindruck, die Verarbeitung ist sehr gut.
Wie es innen aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen.

Bevor es losgehen kann, muss man erst einmal 1 Liter destilliertes Wasser kaufen.
Dies wird mit dem mitgelieferten Okki Nokki Waschkonzentrat vermischt.

In das kleine Fläschchen (50ml) kann man nun die gemischte Flüssigkeit wunderbar zurückfüllen.
Das Fläschchen dient dann zum Auftragen der Flüssigkeit auf das Vinyl.
Ich schaffe mit einem Fläschchen ca. 8 LPs (Vorder – und Rückseite).
Hochgerechnet kommt man so auf ca.160 LPs.
Will man ein Fläschchen Konzentrat nachkaufen, so kostet dies ca. 8€.
Ein Liter destilliertes Wasser kostet ca. 0,40€ .
Hat man 400 Schallplatten zu waschen, kostet somit eine Wäsche (inkl. der Kosten für die Okki Nokki ohne Haube)
ca. 1,05€/Platte. Bei 800 Scheiben entsprechend 0,55€.

Los geht´s:
Was braucht man?
Neben der Okki Nokki und der Flüssigkeit sollte man sich nun noch einen Schallplattenständer zur Seite stellen (bei mir tut es der der Knosti),
denn irgendwo müssen die Schallplatten ja noch ein paar Minuten trocknen.
Ein fusselfreies Handtuch, auf das man zwischen den Arbeitsgängen die Bürste(n) ablegt.
Eine Fusselrolle, dazu später mehr.

Als erstes steckt man das Absaugrohr in die dafür vorgesehene Öffnung.
Maschine anschließen und auf Funktion prüfen.
Auf der Rückseite der Okki Nokki befindet sich der Hauptschalter für Strom.
An der Front der Maschine gibt es zwei Schalter.
Der obere Schalter ist der An/Aus Schalter für den Plattenteller.
Hier kann man auch vorwärts und rückwärts einstellen (ein Vorteil, den z.B. viele teuere SWM nicht bieten!).
Der untere Schalter dient zum Einschalten der Absaugung.

Nun wird die Schallplatte auf den Plattenteller gelegt (wie bei einem Schallplattenspieler).
Am besten man beginnt immer mit SEITE 1, dann kann man später nichts verwechseln.
Damit sie aber beim Absaugen nicht angehoben wird und am Rohr „festklebt“, muss man nun noch den mitgelieferten Knopf
auf die Achse schrauben, um so die Schallplatte zu fixieren.

Die Befürchtung, man könne beim Festziehen der Schraube das Label beschädigen, hat sich nicht bestätigt.

Jetzt die Maschine einschalten.
Das Motorengeräusch meiner Maschine ist (noch) sehr leise.
Ich habe aber auch schon von lauteren gelesen.
Allerdings sollen diese Geräusche lt. Hersteller völlig normal sein.
Die Platte dreht sich.

Nun wird die Flüssigkeit mit dem Fläschchen aufgetragen.
Am besten, man zieht von innen nach außen eine kleine Spur.
Aber nicht zu viel, denn die Flüssigkeit soll ja nicht von der Platte laufen oder gar auf das Label!
Aber auch nicht zu wenig.

Mit der mitgelieferten Bürste verteilt man nun die Flüssigkeit so, dass sie schön gleichmäßig die gesamte Schallplatte bis zur Auslaufrille benetzt.
Die Flüssigkeit kann man nun einige Sekunden einwirken lassen, damit sich der Schmutz besser löst.
Hierbei fiel mir auf, dass die Bürste einige Haare verliert, was nicht so toll ist.
Ich habe mir daher noch eine zweite Bürste mit Samtstreifen gekauft (ClearAudio PureGroove).
Deren kleine Härchen gehen noch tiefer in die Rillen.
Somit reinige ich im ersten Gang mit der Okki Nokki Bürste, deren Haarausfall aber nach einigen Platten aufhörte,
und im zweiten Gang nehme ich diese neue Bürste.

Abhängig vom Grad der Verschmutzung lässt man nun die Platte ein paar Runden drehen und hält dabei die Bürste immer in verschiedenen Winkeln drüber.
Wie bereits angesprochen, kann man mittels Schalter auch die Drehrichtung des Tellers ändern.
So reinigt man in beide Richtungen.

Nun die Bürste bei Seite legen und das Rohr nach links über die LP schwenken.
Dann den entsprechenden Startknopf drücken und das Rohr saugt sich an der Platte fest.
Das geschieht unter sehr lautem Getöse, denn die Absaugung kreischt, als hätte man Omas alten Staubsauger angeworfen.
Das Gerät ist also nichts für den Frühaufsteher oder „Nachtarbeiter“, da es vielleicht nicht nur die Nachtruhe der Ehefrau und
der Kinder sondern auch die der Nachbarn stören könnte.

Allerdings wird vom Hersteller darauf hingewiesen, dass man nur 2 Umdrehungen lang absaugen soll, um nicht die Platte zu beschädigen.
Somit ist der Spuk nach wenigen Sekunden auch schon wieder vorbei.
Ich merke mir immer eine bestimmte Stelle (z.B. das RCA-Logo) auf der Platte als Fixierpunkt, um die Runden mitzählen zu können.

Nach dem Ausschalten der Absaugung (nicht des Plattentellers, der läuft weiter), springt das Absaugrohr durch die eingebaute Feder hoch,
sobald das Vakuum nachlässt.
Hier kann man ganz leicht mit der Hand nachhelfen, um einen nassen Strich auf der Platte zu vermeiden.
Jetzt schaltet man auch den Plattenteller aus.
Danach die Schraube entfernen, die Platte abnehmen und in den Plattenständer stellen.

Warum nicht gleich die zweite Seite waschen?
Wenn die Schallplatte sehr viel Staub hatte (und das hat sie ja meißt auf beiden Seiten),
dann hat Seite 2 Ihren Staub schön auf dem Gummiplattenteller hinterlassen.

Würde man nun gleich die Seiten drehen, so nähme Seite 1 sofort wieder Staub an.
Das wollen wir vermeiden.
Daher wird nun der Plattenteller mit einer Fusselrolle abgerollt, bis er wieder sauber ist.
Erst jetzt wird die Schallplatte mit der sauberen Seite nach unten aufgelegt und Seite 2 kann gewaschen werden.

Diesen Tipp habe ich auf YouTube gefunden:
HIER wird sehr gut in einem Video der Gebrauch der Okki Nokki erklärt.

Nun stelle ich die LP erneut in den Plattenständer und lasse sie ca. 10 Minuten trocknen,
denn es befindet sich noch Restfeuchtigkeit in den Rillen.

Zu guter Letzt erhält die LP eine neue gefütterte Innenhülle.
Wir wollen doch die frisch gewaschene LP nicht wieder in die alte Hülle zurückstecken,
denn dieser dürften ebenfalls noch Staub und Fusseln anhaften.
Die alte Innenhülle wird jedoch aus Originalitätsgründen behalten, wenn es denn die Original-Innenhülle ist.

Man kann lt. Hersteller ca. 20-30 Schallplatten waschen, ehe man den Auffangbehälter für die Flüssigkeit leeren muss.
Das tut man, in dem man die Okki Nokki nach hinten ankippt.
Durch den Schlauch auf der Rückseite kann dann das Wasser in das Waschbecken laufen.
Vorher natürlich den Verschluss am Schlauch öffnen.
Daher hat sich auch die Küche als idealer Arbeitsplatz herausgestellt.

Das Ergebnis:
Ich kann hier nur den Vergleich zwischen der ungewaschenen LP, einer mit der Knosti gewaschnen LP und
der mit der Okki Nokki gewaschenen LP beurteilen.

Die Optik:
Das Ergebnis ist sehr überzeugend!
Die Schallplatte sieht wirklich gleichmäßig sauber und glänzend aus. Kein Grauschleier, keine Flecken.
Eines sei allerdings an dieser Stelle gesagt: eine Schallplattenwaschmaschine ist keine Zauber-Maschine !!!
Kratzer bekommt man natürlich nicht weg.
Und 50 Jahre alte LPs, die hunderte Mal gespielt wurden und „fertig“ sind, werden durch das Waschen auch nicht wieder wie neu.
Aber gepflegte Scheiben, die Fingerabdrücke und Staub, der sich über Jahre in den Rillen festgebissen hat,
aufweisen werden in der Tat fast wieder wie neu.

Die Akustik:
Ehe man das akustische Ergebnis beurteilen kann, sollte man die ungewaschene Schallplatte gehört haben.
Nur so kann man ein Vorher/Nachher-Unterschied ausmachen.
Das typische Knistern in den Leerrillen aber auch während eines Liedes ist merklich zurückgegangen, ja sogar meißt bei Null.
Dies ist, wie bereits erwähnt, auch abhängig von dem Ursprungszustand der LP.

Es ist wirklich erstaunlich, wie gut eine alte Platte wieder klingen kann.
Erst jetzt merkt man den Unterschied und ärgert sich ein wenig, dass man sich nicht schon viel früher eine Plattenwaschmaschine gegönnt hat.

Auf Empfehlung meines Händlers habe ich mir bereits das Konzentrat von „Loricraft L-Art du Son“ gekauft,
welches wohl noch bessere Ergebnisse erzielen soll. Aber noch besser? Ich kann´s mir nicht vorstellen.

Allerdings kann man mit dieser Lotion auch Schellackplatten reinigen (vorausgesetzt man hat das entsprechende Absaugrohr),
was mit dem Okki Nokki Mix nicht geht, das es sie angreifen würde.

Fazit:
Ich kann hier nur für mich sprechen.
Jeder mag andere Prioritäten und Ansprüchen haben, wobei ich denke, dass meine schon recht hoch sind.

Ich habe den Kauf der Okki Nokki nicht bereut.
Ob sie Langzeitqualitäten hat, wird sich erst noch zeigen.
Die Handhabung ist einfach und im Gegensatz zur Knosti, wo halt doch ab und zu ein wenig Flüssigkeit auf das Label gelangen kann,
bleibt dies beim Waschen mit der Okki Nokki aus.
Das Waschen geht fix und einfacher von der Hand als mit der Knosti.

Einzig das laute Geräusch beim Absaugen ist ein wenig nervig.
Ob die wesentlich teureren Maschinen (für 2.000€ und mehr) leiser sind, kann ich nicht beurteilen.
Auch nicht, ob sie nochmals bessere Reinigungsergebnisse erzielen.
Und selbst wenn: Ob diese einen Mehrpreis von 1.500-3.000€ rechtfertigt, muss jeder selbst entscheiden.

Aber ich bin mit dem Reinigungsergebnis der Okki Nokki sehr zufrieden und würde aus heutiger Sicht jedem Sammler,
der eine größere Zahl an Schallplatten besitzt, eine Schallplattenwaschmaschine empfehlen.

Wer Schallplatten nur kauft, um sie wegzustellen, der benötigt sicher keine, aber wer seine Schallplatten auch mit Genuss hören möchte,
kommt daran nicht vorbei.

Ob es die Okki Nokki sein muss, muss jeder mit sich selbst und seinem Geldbeutel ausmachen.

Unabhängig davon ist darauf zu achten, dass die Tonabnehmernadel sauber ist (auch hier gibt es extra Reiniger!) und diese auch regelmäßig je nach Gebrauch ersetzt wird.


Gruß

Christian
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